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parcours des wissens

Kurzvorträge

  • 08.03.2008, 12:00 Uhr

    Das «schwache» Herzweiter
  • 10.03.2008, 14:30 Uhr

    Schnarchen und Schlaganfall: Vom Lärm zur Lähmungweiter
  • 11.03.2008, 12:00 Uhr

    Kinder ticken anders: Über den kindlichen Schlafweiter
  • 11.03.2008, 13:30 Uhr

    Narkolepsie: Wie Lachen zum Sturz führen kannweiter
  • 12.03.2008, 14:30 Uhr

    Schlafwandeln und andere dissozierte Zustände des Gehirnsweiter
  • 13.03.2008, 15:00 Uhr

    Schlafstörungen als Frühmanifestation des Morbus Parkinsonweiter
  • 15.03.2008, 13:30 Uhr

    Funktionelle Bildgebung der Atheroskleroseweiter
  • 15.03.2008, 15:00 Uhr

    Vom Gerinnsel zum Herzinfarktweiter

L UFSP Integrative Humanphysiologie

L Humanphysiologie
© Humanphysiologie Prof. Dr. Philipp A. Kaufmann, USZ

Um die komplexen Funktionen des menschlichen Körpers besser zu verstehen, kombiniert die Integrative Humanphysiologie Forschung auf den Ebenen der Moleküle, Zellen, Organe und des ganzen Organismus. Einzelne Erkenntnisse sollen als Teil des Ganzen erkannt werden. Dieser Ansatz und das Bündeln von Themen und Methoden aus verschiedenen medizinischen und anderen Disziplinen eignen sich besonders, um verbreitete Volkskrankheiten mit komplexen Ursachen auf ganzheitliche Art anzugehen. Dazu gehören etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Fettleibigkeit. Am Zentrum für Integrative Humanphysiologie (ZIHP) forschen Fachleute aus Medizin, Veterinärmedizin und Naturwissenschaften zusammen.
Zum Zentrum für Integrative Humanphysiologie

L1 Forschung für kranke Herzen
Atherosklerotische Plaques (Fettablagerungen in Arterien) können durch Blutgerinnsel zu Gefässverschlüssen (Hirnschlag, Herzinfarkt) führen. Um deren Entstehung besser zu verstehen, untersucht die Forschung Gerinnsel aus dem verstopften Herzkranzgefäss und Entzündungsfaktoren im Blut. In Patienten und Mäusen identifiziert sie Faktoren der Plaque-Instabilität. Deren Markierung durch Fluoreszenz, Radioaktivität oder magnetische Teilchen erlaubt eine Darstellung der Plaquebiologie mit modernen bildgebenden Verfahren.

Kardiovaskuläre regenerative Medizin ist ein neues interdisziplinäres Forschungsgebiet. Medizin, Biologie, Biotechnologie und Materialwissenschaften arbeiten zusammen, um mit Hilfe körpereigener Zellen das Funktionieren von krankem Gewebe zu verbessern (Zelltransplantation) oder durch im Labor produzierte Gewebe zu ersetzen (Tissue Engineering). Der Schwerpunkt liegt in der Herstellung von Blutgefässen und Herzklappen sowie in der Regenerierung von geschädigtem Herzmuskelgewebe.

Basis der Behandlung der weit verbreiteten Herzinsuffizienz sind Medikamente. Häufig beobachtet man bei Patientinnen und Patienten Dyssynchronie. Dabei kontrahieren nicht alle Abschnitte der Herzwand gleichzeitig, wodurch die Pumpleistung ineffizient ist. Die neuste Methode zur Abklärung der Dyssynchronie ist eine 3D-Echokardiografie. Mittels kardialer Resynchronisationstherapie können die Kontraktionen des Herzens durch Schittmacherimpulse in beiden Herzkammern wieder synchronisiert werden. Am Universitätsspital Zürich werden wöchentlich solche Systeme implantiert. Die Besucherinnen und Besucher lernen über die Herzinsuffizienz und in 3D-Aufnahmen, wie Dyssynchronie aussieht und wie das Herz nach der Therapie kontrahiert.

Herzrhythmusstörungen (Vorhofflattern und -flimmern) und ihre kathetertechnische Behandlung werden dargestellt: Anhand von Herzmodellen, authentischen Kathetern und 3D-Computer-Rekonstruktionen werden im Parcours des Wissens die Anatomie, krankhafte Veränderungen und der Eingriff erläutert. Ein Kurzfilm zeigt die Behandlung im Katheterlabor, eine EKG-Dokumentation die Wirkung des Eingriffs.

L2 Bewegungsmangel und seine Folgen
Muskuläre Inaktivität – Bewegungsmangel – ist die eigentliche Ursache für viele chronische Krankheiten. Sie erhöht das Risiko für koronare Herzkrankheiten um 45%, Hirnschlag um 60%, Bluthochdruck um 30%, Darmkrebs um 41%, Brustkrebs um 31%, Typ 2 Diabetes um 50% und Osteoporose um 59%. Sie fördert allgemein Übergewicht, schlechte Cholesterinwerte und die Häufigkeit von Stürzen im Alter und erhöht die Sterblichkeitsrate. Körperliche Inaktivität fördert Depressionen und Angststörungen und wahrscheinlich auch Demenzerkrankungen, und sie kann die schulische Leistung mindern. Das zeigt: Die Muskulatur ist zentral für die menschliche Gesundheit. Stoffwechselkrankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes breiten sich epidemisch aus. Deshalb muss besser erforscht werden, wie Stoffwechsel und Muskel(training) zusammenhängen. Im Parcours des Wissens können Besucherinnen und Besucher auf eine Vibrationsplatte stehen, die Muskelaktivität als Reflex auslöst; ein Video zeigt, welche Muskeln beim Vibrationstraining aktiv sind.

L3 Der Körper im Gleichgewicht
Übergewicht könnte die Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts werden. Der Forschungsschwerpunkt «Regulation der Nahrungsaufnahme / Obesitas» (Übergewicht) am Institut für Veterinärphysiologie erläutert seine Themen und Methoden: die physiologische Regulation der Nahrungsaufnahme oder den Zusammenhang von Übergewicht und Diabetes. Besucherinnen und Besucher können ihren Body-Mass-Index messen und auf einem Fahrrad-Ergometer «erfahren», wie viel Anstrengung nötig ist, um eine bestimmte Menge Energie zu verbrauchen.

L4 Das Hirn registriert, koordiniert, reguliert, kontrolliert . . .

L4 Humanphysiologie
© Schlafende Personen PD Dr. Oskar Jenni, Kinderspital

Das Hirn soll als sensibles und kontrollierendes Organ in komplexem Umfeld verstanden werden. Mit systemorientierten Ansätzen werden der Schlaf und die Augenbewegungen untersucht. Wer braucht wie viel Schlaf? Filme und Vorführungen zeigen Geheimnisse des Schlafs bei Kindern und Erwachsenen. Der vestibulo-okuläre Reflex stabilisiert die Augen beim Gehen, weil wir sonst die Umwelt verwackelt sehen würden. Besucherinnen und Besucher können Hirnströme oder Augenbewegungen messen und analysieren lassen.