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philosophische fakultät

5.2 Fraumünster: Pfeilerreliefs

Mittelalterliche Pfeilerreliefs aus dem romanischen Kreuzgang des Fraumünsters

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Romanischer Kreuzgang des Fraumünsters
Felix und Regula vor Decius
Felix und Regula vor Decius
Einkerkerung und Geisselung
Einkerkerung und Geisselung

Auf den hochmittelalterlichen Pfeilerreliefs im rekonstruierten romanischen Kreuzgang stehen Felix und Regula vor dem römischen Stadthalter Decius...
... und erleiden das Martyrium.

Uebertragung der Reliquien
Übertragung der Reliquien der Zürcher Stadtheiligen vom Grossmünster zum Fraumünster. Wandgemälde im südlichen Querhaus des Fraumünsters, um 1850 freigelegt und zerstört. Kopie von Franz Hegi

Links, oberhalb der Säulen, sehen wir die Übertragung eines Teils der Reliquien von Felix und Regula vom Grossmünster ins Fraumünster. Sie fand im Jahre 874 zur Weihe der Kirche statt. Das Originalbild aus dem 13. Jahrhundert, das sich in der Kirche im Südquerhaus befunden hat, ist heute zerstört.

Aquarellkopie Franz Hegi
Aquarellkopie von Franz Hegi, um 1850

Wir kennen es indes aus einer Aquarellkopie von Franz Hegi aus der Zeit um 1850. Unten ist die Reliquienübertragung dargestellt, oben die Legende von Hildegard und Berta, den Töchtern Ludwigs des Deutschen, die von einem lichtstrahlenden Hirsch nach Zürich geführt wurden, um Felix und Regula zu verehren. Dies geschah mehrmals. Und allmählich erkannten die Königstöchter weshalb. Sie sollten in Zürich eine neue Kirche bauen, das Fraumünster.

Gründungslegende des Fraumünsters: II: Die Berufung der Königstöchter Hildegard und Berta III: Das gottgefällige Leben von Hildegard und Berta auf Baldern IV: Die Begegnung mit dem lichtstrahlenden Hirsch - Legende von Karl dem Grossen und der Schlange: XIII: Durch Anschlagen der Glocke ruft die Schlange den Kaiser als Richter an XIV: Der Kaiser folgt der Schlange XV: Eine giftige Kröte hockt auf dem Eiergelege der Schlange XVI: Die Schlange legt zum Dank dem Kaiser einen kostbaren Ring in den Becher

Wenn wir vom romanischen Kreuzgang in den hinteren gotischen Kreuzgang und noch etwas weiter gehen, so kommen wir zu jenem Teil des Freskenzyklus von Paul Bodmer, der diese Gründungslegenden darstellt (Nr. II–IV). Bodmer hat die Ausmalung des Fraumünsterdurchganges von 1924 bis 1941 vorgenommen. Nebst der Gründungslegende hat Bodmer im Romanischen Kreuzgang auch die Legenden von Karl dem Grossen in Zürich wiedergegeben (Nr. XIII–XVI, XVII).

Die Schlange und der Kaiser
Die Schlange legt dem Kaiser einen kostbaren Ring in den Becher (Nr. XVI) Teil der Ausmalung von P. Bodmer des Romanischen Kreuzganges (1932–1941)
Karl der Grosse liess neben dem Märtyrerstein eine Säule mit einer Glocke errichten. Wenn jemand einen Richtspruch brauchte, konnte man dort läuten. Als erstes Wesen läutete eine Schlange, weil eine Kröte ihr Gelege bedrohte. Karl verbannte die Kröte. Zum Dank brachte ihm die Schlange beim Mahl einen wundertätigen Edelstein. Der Kaiser liess daraufhin zum Andenken an das Wunder und an Felix und Regula die Wasserkirche bauen. Später gründete er die Stiftsschule.

Von Bodmer stammen übrigens auch mehrere Werke im Hauptgebäude der Universität Zürich, insbesondere das Fresko in der Aula. Beziehungen zwischen der Universität und dem Fraumünsterkomplex gibt es auch insofern, als die Universität in der Gründungszeit in Gebäuden der Fraumünsterabtei untergebracht war.

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Das Fraumünster und sein Kreuzgang
Zum Freskenzyklus von P. Bodmer im gotischen Kreuzgang
  Wir gehen im gotischen Kreuzgang zur Legende der Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius (Nr. V–XII).