Der 11. September 2001 ist als Tag furchtbarer Terrorattentate in die Geschichte eingegangen. Täter und Opfer werden aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven als Märtyrer oder heroes gesehen. Durch einen merkwürdigen Zufall sind Geschichte und Gegenwart heldenhafter Martyrien in Zürich seit Jahrhunderten gleichfalls mit dem 11. September verknüpft. Dieser Kalendertag ist in Zürich traditionell der Erinnerung an die Stadtpatrone Felix und Regula gewidmet. Zusammen mit Exuperantius – einem dritten Stadtheiligen, der später zugefügt wurde – sollen sie vor gut 1700 Jahren das Martyrium erlitten haben. Obwohl Reformation, Aufklärung und Moderne den Glauben an die alten Märtyrer weitgehend auflösten, ist die Erinnerung an die Zürcher Stadtpatrone noch immer lebendig. Die Schauplätze ihres legendären Martyriums bilden bedeutende Erinnerungsorte Zürichs. Sie sind leicht zu besuchen. Tempo und Dauer bestimmen Sie. iPod und Karte begleiten Sie und geben Ihnen die Informationen.
Wenn Sie sich einen Spaziergang zu klassischen Sehenswürdigkeiten Zürichs gönnen, können Sie multimedial begleitet eine heute häufig gar nicht mehr richtig wahrgenommene Erinnerungskultur entdecken. Universität, Grossmünster, Wasserkirche, Fraumünster, Lindenhof und zahlreiche Kunstwerke im Landesmuseum zeugen von der einst mächtigen Verehrung der Stadtpatrone, der radikalen Umdeutung von Tod und Leiden, den Netzwerken städtischer Sakraltopographie und deren kontinuierlicher Umgestaltung und Neuinterpretation. Sie werden am lokalen Beispiel besser verstehen, welchen Einfluss religiös-politischer Totenkult auszuüben vermag.