Das Bild des Professors im Film umfasst die ganze Spannweite vom lebensfernen, nicht ganz alltagstauglichen „zerstreuten Professor“ über die versteckte Talente aufstöbernde Lehrerpersönlichkeit bis zum „mad scientist“, der seiner meist bedrohlichen Forschung nachgeht. Auch die Universität ist im Kino bald ein Ort der reinen Lehre und hehren Wissenschaft, bald ein Mikrokosmos, in dem sich Menschlich-Allzumenschliches abspielt. Wir haben vier Beispiele professoralen oder universitären Film-Lebens herausgegriffen: In Josef von Sternbergs „Der blaue Engel“ verfällt ein sittenstrenger Oberstudienrat den Reizen einer Tingeltangeltänzerin; der brillante „Graduate“ Benjamin muss vor seinem Eintritt in Berkeley noch die Schule der Liebe absolvieren; Doctor „Frankenstein“ lässt sich von seiner wissenschaftlichen Passion davontragen, und auf dem „Campus“ wird nur zu deutlich, dass Professoren auch nur Menschen sind.