17. und 18. april 2008, 11.00 bis 18.15 Uhr
Die Veterinärmedizin dient den Tieren ebenso wie den Menschen. Der Mensch bestimmt, welche Tiere als Patienten in den Genuss einer tiermedizinischen Versorgung kommen. Dass Pferde, Kühe, Schweine, Hunde, Katzen, Geflügel – kurz, unsere Haustiere – dazugehören sollen, ist gesellschaftlich unbestritten. Wie stehts aber mit dem Elefanten, der Maus, dem Leguan und der Schlange? Wenn sie das «Glück» haben, in die Kategorie der Zoo- und Heimtiere zu fallen, also aufgrund ihrer Nähe zum Menschen vom Rest der Wildtiere abgegrenzt zu leben, dann kommen sie in den Genuss einer tiermedizinischen Versorgung. Das gilt selbst für Ratten und Mäuse, die anderswo als Schädlinge bekämpft werden.
Die Nähe zum Menschen bestimmt also massgeblich die Wertschätzung für Tiere. Diese hat in den letzten Jahrzehnten mit der Urbanisierung und der Individualisierung unserer Gesellschaft stark zugenommen. Das Tier wird zu Begleiter, Partner oder sogar Ersatz («companion animal») für menschliche Ansprechpartner. Dadurch wachsen die Ansprüche an die medizinische Versorgung der Tiere. Die Nähe zum Tier schafft aber auch Risiken. So leben in der Stadt Zürich über 1000 Füchse. Diese sind Wirtstiere für zahlreiche Krankheitserreger, welche unseren Hunden und sogar dem Menschen gefährlich werden können. Es ist eine wichtige Aufgabe des öffentlichen Veterinärdienstes («Veterinary Public Health»), Menschen und Haustiere vor solchen Risiken zu schützen. Er befasst sich aber auch mit den Gesundheitsrisiken, die von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs ausgehen können. Dieser Bereich funktioniert so gut, dass er in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Begegnung mit der Veterinärmedizin!
Prof. Dr. Felix Althaus
Dekan, Vetsuisse Fakultät