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Rechtswissenschaftliche Fakultät

Historische Entwicklungslinien der Rechtswissenschaftlichen Fakultät

Allgemein   Fakultät   Dozierende
1807        
    Eröffnung des Politischen Instituts: Das Politische Institut diente der Ausbildung des Führungsnachwuchses für Regierung und Verwaltung in Zürich. Bei seiner Gründung waren drei Dozierende am Institut tätig.   Ludwig Meyer von Knonau: Rechtswissenschaften und Staatsrecht
1833        
Gründung der Universität Zürich auf der Grundlage des Unterrichtsgesetzes v. 28. 9. 1833 mit vier Fakultäten, an denen im ersten Jahr 159 Studierende eingeschrieben sind.   Die Staatswissenschaftliche Fakultät nimmt ihre Tätigkeit mit fünf Professuren auf.   Friedrich Ludwig Keller wird zum ausserordentlichen Professor für zürcherisches Partikularrecht berufen; Johann Caspar Bluntschli wird zum ausserordentlichen Professor für römisches Recht berufen; Heinrich Escher wird zum ausserordentlichen Professor für Staatsrecht, Völkerrecht, Strafrecht und Nationalökonomie berufen. Johann Wilhelm Snell wird zum ordentlichen Professor für Römisches Recht berufen.
1839 – 1845        
Tiefgreifende soziale und wirtschaftliche Spannungen entladen sich am 6. 9. 1839 im Züriputsch. Auslöser dieses Konfliktes ist die Berufung des Theologen David Friedrich Strauss, der wegen seiner Historisierung des Lebens Jesu heftig umstritten ist. Der liberal geprägte Regierungsrat wird gestürzt, Strauss – vor Antritt seines Amtes – entlassen. Bis 1845 dominiert eine konservative Linie, die auch von Johann Caspar Bluntschli mitgetragen wird.   Krise der Universität, an der 1841/42 lediglich 47 Studierende immatrikuliert sind und die eine Reihe herausragender Professoren an andere Universitäten verliert.   Berufung von Albrecht Erxleben zum ordentlichen Professor für Römisches Recht und Kirchenrecht 1841. Habilitation von Alfred Escher 1844, Lehre bis 1847 Zivilprozessrecht und schweizerisches Bundesstaatsrecht.
1848        
Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft       Fortgang Johann Caspar Bluntschlis nach München
1851        
Josef Munzinger (1791 – 1855), Mitglied der liberal-radikalen Fraktion, wird zum Bundespräsidenten gewählt.       Berufung Theodor Mommsens zum Ordinarius für Römisches Recht. Berufung von Eduard Osenbrüggen zum Ordinarius für Strafrecht Berufung von Heinrich Fick zum Extraordinarius für Römisches Recht, Handels- und Wechselrecht
1854        
Gründung des Eidgenössischen Polytechnikum, der späteren ETH, in Zürich.   Scheizerisches Bundesstaatsrecht durch Johann Jakob Rüttimann wieder fest vertreten   Berufung von Heinrich Dernburg zum Ordinarius für Römisches Recht als Nachfolger Mommsens.
1862        
Gründung der Bank in Winterthur, die 1912 durch Fusion mit der Toggenburger Vabk zur Schweizerischen Bankgesellschaft wird, die ihrerseits 1997 zur UBS wird.       Berufung von Ferdinand Regelsberger als Ordinarius für Römisches Recht als Nachfolger Dernburgs
1867        
Erste Studentin der Medizin an der Universität Zürich        
1868        
Beginn der Beratungen für eine Totalrevision der 1831 eingeführten Kantonsverfassung       Berufung von Alfred Boretius als Ordinarius für Deutsches Recht und von Adolf Exner als Ordinarius für Römisches Recht)
1870        
Im alten Stadtgebiet Zürichs leben 20.000 Menschen       Berufung von Gustav Vogt zum Ordinarius für Staatsrecht
1871        
Gründung der Gotthard-Bahn-Gesellschaft       Berufung von Johann Jakob Treichler zum Ordinarius für Schweizer Privatrecht und von Aloys von Orelli zum ausserordentlichen Professor für Deutsches Recht
1882        
Eröffnung der Gotthardbahn       Berufung Karl von Lilienthals zum Ordinarius für Strafrecht
1885        
Errichtung der Höheren Töchterschule in Zürich       Berufung von Friedrich Meili zum ausserordentlichen Professor für Internationales Privatrecht, vergleichendes Recht und Verkehrsrecht
1890        
Gründung des Verbandes schweizerischer Konsumvereine, aus denen 1969 das Unternehmen Coop Schweiz entstehen wird.       Berufung von Emil Zürcher zum ordentlichen Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht
1891        
Das Recht zur Verfassungsinitiative wird eingeführt   Emilie Kempin-Spyri erhält – nach mehreren erfolglosen Versuchen seit 1888 – die venia legendi für Römisches Recht, Amerikanisches Recht und Englisches Recht   Jakob Schollenberger wird zum ausserordentlichen Professor für öffentliches Recht ernannt
1892        
Tod von Eugène Borel, Bundesrat 1872 – 1875) und erster Direktor der Allgemeinen Postunion (später Weltpostverein).       Berufung von Georg Cohn zum ordentlichen Professor für Deutsches Privatrecht, Rechtsgeschichte, Handelsrecht, Wechselrecht und Versicherungsrecht
1895        
In England erscheint The Time Machine von H. G. Wells, ein Roman, der erstmals in der Moderne eine Zeitreise beschrieben wird.       Ernennung von Hermann Ferdinand Hitzig zum ausserordentlichen Professor für Römisches Recht
1902        
Betriebsbeginn der SBB       Ernennung von Max Huber zum ausserordentlichen Professor für Staatsrecht, Völkerrecht und Kirchenrecht
1904        
Gründung der FIFA in Paris       Berufung von August Egger zum ausserordentlichen Professor für schweizerisches Zivilrecht und Handelsrecht
1905        
Erste Betriebszählung in der Eidgenossenschaft       Berufung von Ernst Hafter zum ausserordentlichen Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Schuldbetreibungs- und Konkursrecht
1914        
Ausbruch des ersten Weltkrieges   Bezug des neuen Universitätshauptgebäudes an der Rämistrasse 71; Universitätsordnung    
1915        
Schlacht von Ypern: Erstmals Einsatz von Giftgas       Berufung von Fritz Fleiner zum ordentlichen Professor für öffentliches Recht und Kirchenrecht
1918        
Ende des Ersten Weltkrieges       Berufung von Paul Mutzner zum ordentlichen Professor für deutsche und schweizerische Rechtsgeschichte und Privatrecht
1920        
Beitritt der Schweiz zum Völkerbund   Neue Universitätsordnung, in der jetzt auch die Extraordinarien zu gleichberechtigten Mitgliedern des Senats werden und die das 70. Lebensjahr als Ruhestandsalter festlegt.   Berufung von Andreas von Tuhr zum ordentlichen Professor für Römisches Recht
1921        
Tagung des zweiten schweizerischen Kongresses für Fraueninteressen       Berufung von Eduard His zum ordentlichen Professor für Öffentliches Recht
1924        
Rhapsody in Blue erstmals in New York aufgeführt       Berufung von Hans Fritzsche zum ordentlichen Professor für Zivilprozess, Internationales Privat- und Zivilprozessrecht, vergleichende Rechtswissenschaft sowie Mitvertretung der Einführung in die Rechtswissenschaft
1926        
Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund       Berufung von Andreas Berthold (Berthalan) Schwarz zum ordentlichen Professor für Römisches Recht
1927        
Aufführung des Films Metropolis in Berlin       Berufung von Dietrich Schindler (sen.) zum ausserordentlichen Professor für Öffentliches Recht; Berufung von Zaccaria Giacometti zum ausserordentlichen Professor für Öffentliches Recht und Kirchenrecht.
1932        
Franklin Delano Roosevelt, der Begründer des New Deal, wird zum 32. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt.       Hans Felix Pfenninger wird zum ausserordentlichen Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminalistik berufen
1939        
Ausbruch des 2. Weltkrieges   Bezug des Hauses zum Rechberg    
1942        
Auf der Wannsee-Konferenz in Berlin wird die systematische Vernichtung der Juden in Europa organisatorisch konzipiert.       Ernennung von Karl Oftinger zum Extraordinarius für Obligationenrecht, Versicherungsrecht, Zivilgesetzbuch und Einführung in die Rechtswissenschaft.
1945        
Ende des 2. Weltkriegs       Berufung von Gottfried Weiss zum Ordinarius für Zivilgesetzbuch und Handelsrecht
1946        
Abkommen zwischen der Schweiz und den USA über deutsche Vermögenswerte in der Schweiz   Winston Churchill formuliert in der Aula der Universität die Forderung, I beg you that Europe arise   Berufung von Werner Kägi zum Extraordinarius für Völkerrecht, Staatsrecht, Kirchenrecht und Verfassungsgeschichte. Berufung von Hans Nef zum Extraordinarius für Rechtsphilosophie und Staatsrecht.
1949        
Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik       Ernennung von Max Imboden zum Extraordinarius für Bundesstaatsrecht (später kantonales Verwaltungsrecht und Steuerrecht). Berufung von Max Guldener für Zivilprozessrecht und Schuldbetreibungs- und Konkursrecht
1952        
Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft       Ernennung von Erwin R. Frey zum Extraordinarius für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie
1953        
Ende des Koreakrieges   Begründung der Zürcher Forschungsstelle für Rechtsgeschichte   Berufung von Karl Siegfried Bader zum Ordindarius für Deutsche und Schweizerische Rechtsgeschichte, Strafprozess und kriminalrechtliche Hilfswissenschaften
1957        
Mit dem Sputnik wird erstmals ein künstlicher Flugkörper in den Weltraum gebracht       Berufung von Arthur Meier-Hayoz zum Ordinarius für Zivilgesetzbuch, Obligationenrecht und Handelsrecht
1962        
Beginn des zweiten vatikanischen Konzils in Rom       Berufung von Peter Noll zum Ordinarius für Straf- und Strafprozessrecht, Kriminologie und Gesetzgebungslehre.
1967        
Erstaufführung des Musicals Hair in New York. Die Studentenbewegung breitet sich weltweit aus.       Berufung von Hans Peter zum ordentlichen Professor für Römisches Recht, Privatrechtliche Rechtsvergleichung und Schweizerisches Zivilrecht; Berufung von Max Keller zum ausserordentlichen Professor für Zivilgesetzbuch, Obligationenrecht, privates Versicherungs und internationales Privatrecht
1969        
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) erhält den Friedensnobelpreis.   Gründung des Instituts für Völkerrecht und ausländisches Verfassungsrecht unter der Leitung von Dietrich Schindler und Ulrich Häfelin; Einbezug des Gäudes Freiestrasse 36 durch die Juristische Abteilung   Ernennung von Jörg Walter F. Rehberg zum ausserordentlichen Professor für Straf- und Strafprozessrecht
1970        
Die zweite Überfremdungsiniative (sog. Schwarzenbach-Initiative) wird verworfen.       Ernennung von Emil Wilhelm Stark zum ausserordentlichen Professor für Zivilgesetzbuch und Obligationenrecht
1975        
Ende des Vietnamkrieges       Berufung von Walter René Schluep zum Ordinarius für Schweizerisches und Europäisches Privat- und Wirtschaftsrecht
1982        
In einem Referendum wird eine dauerhafte Preisüberwachung gebilligt.       Berufung von Alfred Kölz zum ausserordentlichen Professor für Staats- und Verwaltungsrecht sowie Verfassungsgeschichte.
1992        
Der Beitritt der Schweiz zum EWR wird im Referendum abgelehnt   Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät wird getrennt, nunmehr bildet die ehemalige Juristische Abteilung die Rechtswissenschaftliche Fakultät. Gründung des Europa-Instituts an der Universität Zürich.    
1995        
Die Einführung des Euro zum 1. Januar 1999 wird beschlossen.       Marie Theres Fögen, wird zur ordentlichen Professorin für Römisches Recht, Privatrecht und Rechtsvergleichung berufen.
1998        
Die Universität Zürich wird zur verselbständigten Rechtspersönlichkeit   Gründung des Zentrums für Informations- und Kommunikationsrecht    
2004        
Das Bundesgesetz über die eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare wird von der Bundesversammlung verabschiedet (und im Referendum 2005 bestätigt)   Die rechtswissenschaftliche Fakultät bezieht das Gebäude Rämistrasse 74    
2008        
Die Universität Zürich feiert das Jubiläum ihres 175jährigen Bestehens   Über 3500 Studierende werden von der rechtswissenschaftlichen Fakultät betreut, an der jetzt 40 Professuren bestehen.