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parcours des wissens

D UFSP Altruismus und Egoismus

Egoismus
© KEYSTONE, Schweiz

Welche Faktoren bestimmen, ob sich Menschen prosozial oder antisozial verhalten? Der Universitäre Forschungsschwerpunkt Altruismus und Egoismus untersucht das menschliche Sozialverhalten aus der Sicht von Neurologie, Volkswirtschaft, Psychologie, Philosophie und Entwicklungsanthropologie. Dabei erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sehr verschiedenen Disziplinen biologische und soziale Grundlagen, aber auch ökonomische und ethische Konsequenzen für altruistisches und egoistisches Verhalten. Sie setzen dazu unterschiedlichste Methoden ein: technische Mittel, Verhaltensexperimente, neuroendokrinologische und pharmakologische Ansätze sowie klinische Studien.
Zum Universitären Forschungssschwerpunkt «Altruismus und Egoismus»

D1 Freiwilliges Engagement – warum?
Individuen profitieren von der Kooperation der anderen – auch wenn sie sich selber unkooperativ verhalten. Zum Beispiel kommt jeder in den Genuss von Umweltschutzmassnahmen anderer, ohne selbst aktiv zu werden. Die herkömmliche ökonomische Theorie macht für solche Trittbrettfahrer-Situationen eine eindeutige Prognose: Jeder wird hoffen, dass die anderen kooperieren, und selbst kaum etwas beitragen. Doch im Alltag bestätigt sich diese Vorhersage nicht. Viele Menschen beteiligen sich an kollektiven Aktionen und setzen sich für das Gemeinwohl oder den Umweltschutz ein. Das Forschungsprojekt «Kooperation und Bestrafung» basiert auf der neuen ökonomischen Verhaltensforschung. Laborexperimente sollen zeigen, welche Faktoren – insbesondere auch die Möglichkeit, Trittbrettfahrer zu bestrafen – unser Kooperationsverhalten bestimmen. Im Parcours des Wissens werden Experimente erklärt und erste Resultate präsentiert.

D2 Wie versteht das Gehirn, was andere fühlen?
Empathie, also die Fähigkeit, sich in eine andere Person hineinzuversetzen, ist entscheidend für die menschliche Kommunikation. Doch wie kann das Gehirn verstehen, was andere fühlen? Dieses Forschungsprojekt untersucht mit Hilfe von modernen bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie Grundlagen des menschlichen Sozialverhaltens im Nervensystem. Dafür wurden zum Beispiel bei Paaren die Hirnaktivität gemessen und dabei der einen Person kurze Schmerzreize zugefügt. Es zeigte sich, dass Teile des Gehirns, die aktiviert sind, wenn wir Schmerzen haben, auch aktiviert werden, wenn wir andere leiden sehen. Untersucht wird auch, unter welchen Umständen Menschen empathisch sind, wie sich diese Fähigkeit im Kindesalter entwickelt, wie man sie trainieren kann und was eingeschränkter Empathiefähigkeit zugrunde liegt. Forschende stellen das Projekt im Parcours des Wissens vor.