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Rechtswissenschaftliche Fakultät

Moot Court

Ein Moot Court ist ein fiktives, improvisiertes Gerichtsverfahren.

Die teilnehmenden Studierenden setzen hier ihr erlerntes, theoretisches Wissen um. Sie verfassen Rechtsschriften und plädieren vor erfahrenen Schiedsrichterinnen und –richtern. Dabei sammeln sie wertvolle Erfahrungen für das Herangehen an Fälle in der Praxis, arbeiten an der Sprache und im Team. Bei den Verhandlungen selbst sind dann Improvisationsvermögen und Schlagfertigkeit gefragt. Juristische Berufe verlangen ein selbstbewusstes Auftreten und eine sichere Rhetorik – Fertigkeiten, welche die Studierenden beim Moot Court erwerben können. Nebst Prof. Dr. Claire Huguenin und Assistenz unterstützen auch Rechtsanwälte aus renommierten Anwaltskanzleien mit Rat und Tat die Teams.

Zürcher Moot Court – Moot Court im OR

Vienna Moot Court
Jedes Jahr im Winter und Frühjahr findet der „Moot Court im OR“ statt. In diesem simulierten Schiedsgerichts-
verfahren wird ein Fall aus dem schweizerischen Obliga-
tionenrecht behandelt. Die Organisatoren produzieren dafür einen interessanten Fall mit Akten. In acht Viererteams treten die Studierenden gegeneinander an. Zuerst nehmen sie die Rolle des Klägers ein und verfassen eine Klageschrift. In einem zweiten Schritt wechseln sie die Seite und schreiben als Beklagte die Klageantwort. Nach diesem schriftlichen Teil üben sie, wie ein Plädoyer gehalten wird. Unterstützung beim Verfassen der Rechtsschriften und dem Einüben der Plädoyers erhalten sie von Prof. Dr. Claire Huguenin und den erfahrenen Anwälten Dr. Philipp Habegger und Dr. Urs Weber-Stecher. Die Verhandlungen werden während zweier Tage jeweils abwechslungsweise in den Räumlichkeiten von Walder Wyss & Partners oder Wenger & Vieli Rechtsanwälte durchgeführt. Vor einem Dreierschiedsgericht, zusammengesetzt aus Anwältinnen und Anwälten aus Zürcher Kanzleien, treten die Teams an und vertreten die Kläger- wie auch die Beklagtenseite. Nach der Vorrunde qualifizieren sich die Teams für das Halbfinal und das Final. Aus den Teilnehmenden am Zürcher Moot Court wird am Schluss ein Team für die Teilnahme am Willem C. Vis Arbitration Moot Court in Wien gebildet.

Hier erfahren Sie, mit welchem Fall sich die Studierenden letztes Jahr auseinandergesetzt haben.

 

Wiener Moot Court – Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot

Bericht NZZ
Der Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot findet jedes Jahr in Wien statt. Im Gegensatz zum Zürcher Moot Court ist der Wiener Moot Court ein internationaler Wettbewerb: Im Jahr 2006/2007 nahmen 178 Teams von Universitäten aus 51 verschiedenen Ländern teil. Diese Gruppen aus aller Welt treten an und messen ihre Argumente vor einem ebenfalls internationalen Schiedsgericht bestehend aus renommierten Anwältinnen und Professoren. Bevor die Teams zum Plädieren nach Wien reisen, schreiben sie die Klage- und Klageantwortschrift. Diese basieren auf dem Fall, welcher jeweils im Oktober von der Pace University, New York, publiziert wird. Beim Verfassen des Schriftenwechsels orientieren sich die Teilnehmenden am Wiener Kaufrecht (CISG; Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf) und für das Prozessuale am internationalen Schiedsgerichtswesen. Wegen der Internationalität des Verfahrens schreiben und plädieren die Teams in englischer Sprache. Im Vorfeld der Reise nach Wien üben sich die Gruppen der schweizerischen Universitäten, in dem sie gegeneinander antreten und dabei Tipps und Tricks von Rechtsanwälten und Professorinnen erhalten. Weiter messen sich die Zürcher Studierenden auch bei Testläufen mit ausländischen Teams in München, um den letzten Schliff zu erhalten.

Seit dem Jahr 2001 nehmen Teams vom rechtswissenschaftlichen Institut der Uni Zürich unter der Leitung von Prof. Dr. Claire Huguenin am Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot teil. Vor allem im Jahr 2004 war das Zürcher Team sehr erfolgreich. Zusammen mit der Universität Heidelberg haben sie die beste Klageschrift abgegeben. Letztes Jahr ist die Klageschrift der zürcherischen Teilnehmenden mit einer Honorable Mention gewürdigt worden. 

Bericht im Blick (94.1KB, Bericht im Blick)
Bericht in der NZZ (251KB, Bericht in der NZZ)

Mehr zum Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot.