Im Rahmen des 175-Jahr-Jubiläums der Universität Zürich zeigt das Medizinhistorische Museum, wie zwölf ärztliche Universitätsdozenten die Behandlung ihrer Patienten durch intensive Forschungsleistung so markant verbesserten, dass ihre Methoden weit über die Landesgrenzen ausstrahlten.
Der erste Dekan der Medizinischen Fakultät, Johann Lukas Schönlein, galt wegen seiner energischen, einfachen Therapie als bedeutendster Kliniker seiner Zeit. Theodor Billroth steht nicht nur für sensationelle neue Magenoperationen, sondern für den Beginn einer schonungslosen Qualitätskontrolle in der Medizin. Rudolf Ulrich Krönlein, ebenfalls Chirurgieprofessor, wagte lebensrettende Eingriffe an Lunge, Unterleib und Gehirn. Als Vertreter der Augenheilkunde erfand Otto Haab einen Riesenmagneten zur Extraktion von Eisensplittern. Der Pharmakologe Max Cloëtta entwickelte aus der Fingerhut-Pflanze das zuverlässig heilende Herzmedikament Digalen. Ferdinand Sauerbruch wirkte in Zürich als mitreissender chirurgischer Lehrer und erdachte hier auch seine willkürlich bewegbare Handprothese. Der Internist Wilhelm Löffler erprobte und erlebte den therapeutischen Durchbruch bei Infektionskrankheiten dank Chemotherapeutika, Sulfonamiden und Antibiotika. Dem Psychiater Roland Kuhn gelang erstmals eine zuverlässige medikamentöse Depressionsbehandlung. Hugo Krayenbühl und sein Schüler Gazi Yasargil erhoben Zürich für Patienten und Ärzte zu einem Weltzentrum der Neurochirurgie. Der Name von Åke Senning bleibt verbunden mit der Herz-Lungen-Maschine und der Implantation des ersten Herzschrittmachers. Und dem Internisten Andreas Grüntzig gelang mit seinem Ballonkatheter eine ebenso einfache wie geniale Methode zur Erweiterung verengter Arterien von Beinen, Herz und Eingeweiden.